Bier ist zu einem Genussgetränk geworden. Verschiedene Stile und Geschmacksrichtungen sind gefragt und auch die Themen Gesundheit und Natur spielen bereits eine wesentliche Rolle für das Gästeerlebnis in der Gastronomie und Hotellerie. Die Stieglbrauerei in Salzburg experimentiert am Biergut Wildshut seit Jahren auf höchster Ebene mit alten Getreidesorten, um neuen Kreationen auf die Spur zu kommen. Im Fokus steht dabei nicht nur das finale Produkt, sondern vielmehr auch der Weg dahin. Der Erfolg der Qualität zeigt sich nun wieder einmal aufs Neue - très chic!
Das neue im Eichenfass gereifte "Wildshut Bio Mystique" wurde letzten Donnerstag am Stiegl-Gut Wildshut präsentiert und wird wohl sowohl Bier-Aficionados wie auch Wein-Connaisseurs gerecht. Die neue Spezialität von Kreativbraumeister Markus Trinker, der es gemeinsam mit Braumeister Sebastian Eßl und seinem Brauerteam kreiert hat, wurde im Stielglas serviert und eignet sich perfekt als Zwischengang oder Digestif für anspruchsvolle Signature-Menüs. Eine Bier-Spezialität, die sich eine große Nachfrage verdient. Auch wenn es nur für eine Minderheit sein wird. Also bestellen und ausprobieren, liebe Wirte und Köche dieses Landes! Schließlich sind auf diese Weise auch das Paracelsus Bio-Zwickl und das Pale Ale von Stiegl, das "Columbus 1492" entstanden, die sich heute großer Bekanntheit wie Beliebheit bei den Gästen erfreuen.
„Wir wussten zum Start nicht, ob uns dieser Versuch gelingt. Immerhin haben wir einen für uns komplett neuen Stil kreiert“, zeigt sich Markus Trinker heute erleichtert, der als Grundzutat ausschließlich Urgetreide verwendete. „Charakteristisch für den Stil ‚Flanders Red Ale‘ ist die auffallende, erfrischende Säure, die durch eine eigene Kultur unterschiedlicher Mikroorganismen entsteht, sowie durch das sogenannte ‚Blenden‘ – sprich das Verschneiden, bei dem Getränke mit unterschiedlichem Reifegrad in eine perfekte Balance gebracht werden. In Flandern gilt dieses Blenden als wahre Handwerkskunst. In 1000-Liter-Eichenfässern durfte das Mystique dann im historischen Eiskeller, der dafür perfekt temperiert ist, mehrere Monate reifen.
Als Eigentümerfamilie wachen Heinrich Dieter und Alessandra Kiener - als „Wahtari“ – in Wildshut über die Elemente, die Zeit, die Energie und über das Wasser. Sie haben die durchaus abenteuerliche Reise der Mystique-Entstehung begleitet. Diese Reise – wie auch das „Wildshut Mystique“ selbst – war unvorhersehbar und mutig. „Unser Motto lautet ‚Unser Wert ist Zeit‘ und dieses nehmen wir auch wörtlich, indem wir unseren Vorhaben die Zeit geben, die sie brauchen, um richtig gut zu werden“, erzählt uns Heinrich Dieter Kiener an diesem Abend und ergänzt, dass manchmal auch der Zufall sein perfektes Spiel spiele, denn im Zuge von Umbauarbeiten wurde ein in Vergessenheit geratener Eiskeller wieder entdeckt, der zum perfekten Reifekeller für die neuen Kreationen wurde.
"Die Kategorie Sauerbiere umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Sorten, die aufgrund ihres absichtlich säuerlichen Geschmacks unter dieser Bezeichnung eine "Heimat" finden. D.h., dass bei derartigen Bieren – wie etwa unserem Mystique – die Säure gewollt ist. Wenn man hier eine Zuordnung wagen will, dann ähnelt unsere neue Spezialität wohl dem Flanders Red Ale, auch Flemish Red genannt, am ehesten.“ Das Flanders Red Ale stammt aus Belgien. Die belgische Bierkultur wurde von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Bei Bier-Aficionados erlebt das Sauerbier gerade einen neuen Hype. „Es ist ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis und eignet sich sowohl für den geschulten Gaumen als auch für alle, die das Spezielle suchen“, so der Kreativbraumeister. Die Erstauflage „Blend 2022“ wurde in limitierter Menge von 2.500 0,5-Liter-Flaschen abgefüllt.
Reifebiere unterscheiden sich von klassischen Frischebieren vor allem durch unterschiedliche Reifemethoden und die längere Reifezeit, die je nach Bierstil in der Flasche, im Fass oder in Tonamphoren stattfindet. Bei der Reifung gilt es die exakte Zeit, die die Bierspezialitäten brauchen, um Geschmack und Aroma optimal entfalten zu können, zu geben. Und auf Gut Wildshut gehen die Uhren anders. Hier nimmt man sich Zeit zum Brauen, Brennen und Genießen.
Zu den Bio-Spezialitäten Perlage und Mystique gesellt sich ab sofort auch das „Wildshut Antique“. Das Free Style-Starkbier von Christian Pöpperl holte Bronze beim European Beer Star'22.
(c) Hannelore Kirchner
„Im Glas präsentiert sich das Mystique dunkelrot funkelnd und bietet komplexe Geschmacks- und Dufterlebnisse nach Pflaumen, Balsamico, Schokolade sowie schwerem Rotwein in Kombination mit charaktervoller Säure und einem feinen Prickeln, bevor es im Abgang angenehm trocken ausklingt“
Bierpabst Conrad Seidl mit der in der Flasche gereiften Wildshut Bio Perlage "a la Champagne" zum Empfang.